31
Mrz
2012

Tag 22

Guapa zeigt während der beiden Spaziergänge am (sehr frühen) Morgen und späten Nachmittag erhebliche Verhaltensunterschiede. Bisher mußte ich mich in dieser Erkenntnis auf die Erfahrungen Christines beziehen, anläßlich meiner morgendlichen Touren mit der Schönen an zwei naheliegenden Tagen jedoch gewann auch ich diese Erkenntnis. In völlig gelöster Körperhaltung, mit oftmals erhobener Rute, federte Guapa über die Feldwege, nahm sich Zeit, ihre Nase in andere Dinge zu stecken und schien unbeängstigter, ja fast angstfrei gegenüber den wenigen Passanten. Eindeutig war der geringere Geräuschpegel hierfür ein bestimmendes Element. Aus der Stadt drang weniger Lärm im Sinne(n) der Hundeohren herauf, später sicher tobende Kinder erwachten gerade erst gähnend und der sicher im Tagesverlauf noch traktorfahrende Bauer war am Vieh füttern. Zeit der Dämmerung. Aber auch Zeit der Sichtweise(n)?

Sicher erinnert sich jede/r diesem Blog Folgende an die Tage der Ungewißheit. Guapa zeigte Verhaltensmuster. Während der abendlichen Dämmerung nahm sie ihren Weg aus dem vermeintlichen Versteck zu Wasser und eventuellem Schlafplatz. Zu dieser Zeit allerdings war der Geräuschpegel ob des allseits berauschenden Frühlinswetters nicht unbedingt abgeflacht und selbst am Hundeplatz, der ihren nachvollziehbaren Weg kreuzte, herrschte noch rege Betriebsamkeit. In der frühen Dämmerung indes suchte sie die Futterstelle daheim auf.

Oftmals allerdings ist sie tagsüber geneigt, nach einem Spaziergang am heimischen Gartentor vorbeizulaufen.

Vor kurzem fiel mir auf, daß die Schöne schmackhaften Leckerlies auch in freier Natur nicht mehr abgeneigt ist. Sofern ich sie - stets als Belohnung - von Hand gab, nahm Guapa diese an. Legte ich die duftende Belohnung zu ihren Vorderläufen, übersah sie sie und erst ein Fingerzeig ließ sie schmatzend reagieren.

Ist es aus diesen Fakten heraus möglich, nicht nur das Gehör, sondern auch die Sehkraft des Hundes klarer zu definieren?

Der Tierarzt Gerhard Fasching genehmigte mir folgende Auszüge:

"Hundeaugen sind wesentlich lichtempfindlicher als die Augen des Menschen. Als Photorezeptoren (das sind die lichtempfindlichen Nervenzellen in der Netzhaut) der Retina dominieren beim Hund die sehr lichtsensitiven Stäbchen, die für das Sehen bei Dämmerung wesentlich effektiver sind als die beim Menschen die Netzhaut dominierenden Zapfen. ... In der Dämmerung sind Hunde mit ihrem sehr großen peripheren Gesichtsfeld überlegen und sehr sensibel auf Bewegung. Stationäre Objekte werden eher ignoriert. Es wird Bewegung im Allgemeinen wahrgenommen, sobald sich etwas im Gesichtsfeld bewegt wird es bemerkt und möglicherweise im Reflex verfolgt. ... Das Gesichtsfeld eines durchschnittlichen Hundes ist mit 250° im Vergleich zur Katze mit 200° und dem Menschen mit 180° sehr groß und ermöglicht es den Horizont genau nach beweglichen Objekten zu scannen. Man geht davon aus, dass Hunde dadurch wesentlich sensibler auf Bewegung in ihrem Umfeld sind als der Mensch. Ein Hund überblickt somit mit nur einem Auge einen Bereich von 150 Grad. ... Die Fähigkeit zur Akkomodation (also zum Scharfstellen) der Linse ist beim Hund mit nur 2-4 Dioptrien schlecht. Daraus ergibt sich, dass der Hund Objekte, die sich näher als 30 -50 cm befinden bereits aufgrund der refraktären Gegebenheiten des Auges nicht scharf sehen kann.

Nachfolgende Fotos simulieren eine Szene, beobachtet mit den Augen eines Hundes, vom gleichen Standort:




bei normal sichtigen Verhältnissen



mit Kurzsichtigkeit



mit Weitsichtigkeit am Auge ohne Linse (meist alte Hunde)

Verglichen mit dem menschlichen Sehen ist das Sehvermögen des Hundes in Bezug auf Tiefenschärfe, Farbsehen und Sehschärfe deutlich reduziert. Qualitäten wie das Sehen bei schlechten Lichtverhältnissen, das Wahrnehmen von Bewegung, die Ausdehnung des Sehfeldes und das Differenzieren von Grautönen sind hingegen wesentlich besser ausgeprägt." ...

Grautöne der Dämmerung.

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